-  Main-Echo

Hackschnitzel sind nicht für unter die Räder
Bürgerwerkstatt: Alzenauer überlegen, wie sie ihre Stadt behindertenfreundlicher gestalten können
In der jüngsten Alzenauer Bürgerwerkstatt summierten sich die Anmerkungen zum Thema »Alzenau barrierenfrei und behindertenfreundlich« zu einem ansehnlichen Arbeitsauftrag für Verwaltung und Politik.

Zur gut besuchten Veranstaltung hatte die Stadt gemeinsam mit dem Verein »unBehindert miteinander leben« eingeladen: Wie behindertenfreundlich ist Alzenau? Wo kann die Stadt jenen helfen, die in Rollstühlen, mit Rollatoren oder auch mit dem Kinderwagen unterwegs sind?

tl_files/Dateiablage/Bildergallerien/Pressemeldungen/Barrierefreies Alzenau.jpg

Es sind wiederkehrende Forderungen: Zu hohe Bürgersteigkanten werden zur Falle, nicht automatisch öffnende Türen zum Problem und Behindertenparkplätze sind unnütz, wenn deren (Fehl-) Belegung nicht kontrolliert wird. Als besonders ärgerlich wird empfunden, wenn Alzenauer Arztpraxen nicht barrierefrei zugänglich sind.

Prinzipiell sollte es insbesondere bei neuen Straßenbauprojekten selbstverständlich sein, an jene zu denken, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. »Was in aller Regel auch geschieht«, wie Bürgermeister Alexander Legler betont. Dennoch sind nicht alle Ergebnisse befriedigend.

Manchmal nur Kleinigkeiten
So mag beispielsweise das kleinteilige Pflaster rund ums Rathaus hübsch aussehen, die Nutzer von Rollatoren oder Rollstühlen »suchen die glatten Flächen«, weiß eine Alzenauerin. Als Vorbild wird in diesem Zusammenhang die Stadt Aschaffenburg betrachtet, die in Kopfsteinpflasterungen glatte Fahrlinien hat einbringen lassen. Legler sagt, man sein an dem Thema dran.

Es sind manchmal Kleinigkeiten, die zu beheben sind: Zwischen dem Bereich vor der Prischoßhalle und dem neuen Parkplatz fehlen sechs Meter zur perfekten stolperfreien Anbindung, Hackschnitzel auf dem Weihnachtsmarkt sind dort nicht ideal, wo sich Räder bewegen sollen. Andere Ideen sind gewiss schwerer umzusetzen. Jene beispielsweise, an öffentlichen Treppen sogenannte Treppensteiger vorzusehen.

Legler dankte der Vereinsvorsitzenden und Moderatorin Brigitte Grebner und ihren Mitstreitern für das konstruktive Miteinander. Die Vorschlagsliste sei nicht für die Schublade. In Zukunft werde man sich regelmäßig austauschen.

Michael Müller 

 

Zurück